"Girls Go Politics" – Ein Bericht von Jana Freis

Im Rahmen unseres Projektes veranstalteten der Dachverband der Jugendgemeinderäte BW zusammen mit „Mädchen* Mischen Mit“ aus Mannheim und dem Kreisjugendreferat Lörrach die Aktion „Girls Go Politics“. Am 16.11.2021 fand das Online Meet & Greet von und für junge Frauen* statt, die mehr über Möglichkeiten des politischen Engagements erfahren wollen. Jana Freis, 22 Jahre, moderierte die Veranstaltung und erzählt uns von dem Event.

„Kommt rein macht mit, ich will mehr Frauen in der Politik sehen!“

Mit einem Appell im Grußwort eröffnet die jüngste der Baden-Württembergischen Landtagsabgeordneten und frauenpolitische Sprecherin der FDP Fraktion Alena Trauschel die Veranstaltung „Girls Go Politics“, die im Rahmen von „You Matter! Mädchen*_Power_Politik“ stattfand.

Hintergrund dieses Formats war der grundlegende Gedanke des Austausches und des daraus ergebenden Lernens. Vor allem junge Mädchen und Frauen möchten sich engagieren und bei wichtigen gesellschaftlichen Themen mitreden. Doch diesem steht oft einiges im Weg, sei es die fehlende Unterstützung oder ein kleiner Schubser, um die eigene Angst durch Mut zu ersetzen. Die Erfahrung der Referentinnen sollte die Gästinnen empowern, einen Anstoß für zukünftiges Engagement bieten und auch neue Wege für Berufswege aufzeigen.

Dazu wurden im Vorfeld der Veranstaltung auch Care-Pakete an die Teilnehmerinnen versendet. Liebevoll wurden diese von den Organisatorinnen und mit großer Unterstützung des Mädchentreffs Mannheim für die jungen Mädchen und Frauen verpackt. Diese beinhalteten neben Snacks vor allem auch besondere weibliche Vorbilder aus der Vergangenheit.

Rund 45 Teilnehmerinnen haben sich dann am Dienstag Abend zu dem Online Meet & Greet zugeschaltet. Referentinnen aus verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Engagements machen den Teilnehmenden Lust, sich selbst zu beteiligen und aktiv zu werden.


Perla Londole

So auch Perla Londole. Ihre Idee, sich über das Internet Mitstreiterinnen zu suchen, um auf Rassismus in Deutschland aufmerksam zu machen, zog nach und nach größere Kreise. Zunächst startete sie die Aktion Silent Protests in Mainz und gründete ein knappes Jahr später mit Mitstreiterinnen den Verein bcf.mainz. Den Teilnehmenden vermittelt sie klar, wie hart Aktivismus ist, wie notwendig Absprachen im Team sind und wie wichtig Auszeiten sind.

Das weiß auch Océane Delin. In ihrem Tagesplan sind täglich von 30 Minuten bis zu vier Stunden für Klimaschutz und Kinderschutz gesetzt. Wichtig war dabei immer die Pflege der Sozialen Netzwerke, über welche sie andere Aktivist:innen informiert und aktiviert. Um sich nachhaltig zu engagieren, betont sie, muss man seine Zeit auch manchmal einschränken, denn nur so kann auf Dauer ein Engagement gesichert werden.

Für Minyue Wei, die jüngste Referentin in der Runde, ist die Einschränkung besonders deutlich. Neben dem Engagement in der SMV und dem Heidelberger Jugendgemeinderat muss sie auch ihren Schulpflichten nachkommen. Neben dem Lob, dass sie für ihre politische Arbeit bekommt, muss sie sich regelmäßig der Kritik stellen, sich vermehrt den schulischen Aufgaben zu widmen. Das Ehrenamt zur Haupttätigkeit zu machen, das ist allerdings in der Politik besonders gut möglich.

Yvonne Heine hat das geschafft. Die jüngste Bürgermeisterin Baden-Württembergs hat schon nach den ersten Kommunalrechtsstunden an der Hochschule Kehl ihre Begeisterung für das Kommunalrecht entdeckt. Bei der Bürgermeisterwahl in Riethausen entfielen 80% der Stimmen auf die junge und sympathische Kandidatin. Direkt nach dem Studium wird sie dieses verantwortungsvolle Amt annehmen und ist ein Beispiel und Vorbild für viele junge engagierte Menschen. Passend dazu kommt eine Umfrage der LAG Mädchen*politik, durchgeführt von Mona Feil. Die Ergebnisse zeigen: Die Teilnehmenden haben viele eigene Ideen, die sie selbst in der Rolle einer Bürgermeisterin umsetzen würden.

Die Antworten der Umfrage

Am Ende sind sich die Veranstalter der Mädchengruppe „Mädchen mischen mit!“ Mannheim, dem Kreisjugendreferat Lörrach und vom Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württembergs e.V. einig: Man hofft, dass möglichst viele der Teilnehmenden selbst aktiv werden und vielleicht sogar selbst für ein öffentliches Amt kandidieren.

Das Projekt „You matter“ bedeutete für alle Beteiligten die Chance, eine besondere Möglichkeit der Förderung für junge Mädchen und Frauen anbieten zu können. Gemeinsam mit der LAG Mädchen*politik konnten drei Akteure zusammenwirken und für interessierte junge Menschen eine tolle Veranstaltung auf die Beine stellen. Denn nur wenn auch Frauen und junge Mädchen ausreichend in unserer Gesellschaft repräsentiert und angehört werden ist es möglich, diese Interessen in Zukunft zu berücksichtigen.

Der Text wurde von Jana Freis, Vorsitzende des Dachverband der Jugendgemeinderäte BW verfasst. Danke Jana!

In der Umfrage haben wir noch weitere Fragen an die Teilnehmerinnen gestellt. Seht selbst, was dabei rauskam:

Umfrage
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Die vier Referentinnen vermittelten klar, wie wichtig es ihnen ist, sich für ihre Herzensthemen einzusetzen und dass sie dieses Engagement mit einer gewissen Verantwortung verbinden. Denn wenn sich viele gemeinsam gegen ungerechte Umstände und Ungleichheiten einsetzen, kann sich die Welt auch verändern. Wir hoffen sehr, dass noch mehr junge Frauen* und Mädchen* die vielseitigen Engagementmöglichkeiten nutzen, um ihre eigene Stimme laut werden zu lassen!

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